Fotografin Nina Schütz aus Amberg dokumentiert verlassene Orte in der Oberpfalz. Jetzt stellt sie ihr drittes Buch der “Lost Places” vor.
Bildband, Geschichtsbuch, Dokumentation, Reiseführer? Etwas von all diesen Kategorien steckt im neuen Buch der Fotografin Nina Schütz. Sie hat bereits vor Jahren ihre Liebe zum Vergänglichen – besser zu Vergangenem – entdeckt. Seitdem ist sie unterwegs, um zu dokumentieren, was fast vergessen ist. Lost Places nennt sich diese Leidenschaft. Orte, Gebäude, Einrichtungen, die leer stehen und dem Verfall preisgegeben sind. Dort tritt sie ein und wird scheinbar eins mit Geschichte und Geschichten.
Es ist der zweite Teil der “verlassenen Orte in der Oberpfalz”, ein weiteres Buch beschäftigt sich mit Oberfranken. Nina Schütz zeigt diesmal Bilder aus Kasernen, Bierkellern, Luftschutzbunkern sowie aus einem Gasthof und einem Schloss. Aber nicht nur diese prominenten Gebäude finden ihre Beachtung. Sie nimmt mit auf Entdeckungsreisen im Wald und in Parks.
Auf über 150 Seiten lässt sie den Betrachter eintauchen in die Lebenswelt der Menschen, die dort gelebt, gearbeitet oder ihre Freizeit verbracht haben. Ihre Arbeiten zeigen nicht nur einen Ort. Es gelingt ihr, die Zeit für wenige Augenblicke wieder lebendig werden zu lassen. Ein zurückgelassener Telefonhörer, nicht genutzte Kino-Tickets, ein verlassener Stuhl erzählen mehr als reine Architektur. Zu jedem Lost Place liefert Nina Schütz in einer kurzen Einführung Fakten und ihre persönlichen Eindrücke. Dann beginnt die fotografische Reise.
Nina Schütz hat ihren eigenen fotografischen Stil entwickelt. Sie verzichtet auf Bombastismus, Bilder deren inhaltliche Fülle den Betrachter überfordern. Sie findet das Detail, das für das Ganze steht und macht es mit ihrer Sichtweise “unsterblich”. Fotografisch makellos, gewährt Nina Schütz nicht er Einblick in Mauern sondern auch in ihre Sichtweise.
Das Buch “Lost Places Oberpfalz – Der unvergessliche Charme verlassener Orte” (160 Seiten, 29,99 Euro) ist erschienen im Suttonverlag.
